Schloss Gusow

Ein Schloss in Privatbesitz - selten findet man diese Konstellation wie auf Schloss Gusow vor. Zur Wendezeit erstand die Familie Engelhardt das ziemlich herunter gekommene Schloss und wechselte für damals drei Millionen Mark seinen Besitzer. Waren zu DDR-Zeiten nur wenige Sanierungsmaßnahmen vorgenommen worden, so blieb für die neuen Besitzer einiges zu tun. Verfall und Leidenszeit des Gebäudes, mit einhergehenden Verschandelungen und entstellenden Umbauten, sollten aufgehalten werden. Mit großer Passion und ohne staatliche Zuwendungen wurden Großteile des Schlosses mit viel preussischer Geschichte wiederhergestellt.

Jahr um Jahr steckten die Eheleute ihr Geld in einen Bau, der bereits viel prominenten Besuch hatte. Historiker blicken zurück bis zu den Dreißigjährigen Kriegen. Generalfeldmarschall Derfflinger vertrieb einst die Schweden aus Brandenburg und verhalf dem Dorf Gusow zu seinem Schloss. Architektonisch eher wie eine Festung angelegt, waren hier selbst Friedrich der Große wie auch Napoleon auf Zwischenstation seiner Russlandfeldzüge zu Gast.

Atmosphäre statt Komfort

Heute verbirgt sich hinter den mächtigen Mauern eher ein Charme von Vergangenheit. Wer Glanz und Prunk sucht, ist hier sicher nicht an der richtigen Stelle. Dunkle Zimmer, ein verwilderter Park und lange leere Flure lassen einem nachts so manchen Schauer über den Rücken laufen. Die Gäste sollten mit so manchen Unzulänglichkeiten, wie fehlender technischer Ausstattung, zurecht kommen können. Atmosphäre zählt im Schloss Gusow mehr als Komfort.

Schloss Gusow als historisches Abenteuer

Wer eine gruselige Nacht auf Schloss Gusow übersteht, dem bieten Ausflüge auf Fontanes spuren oder ein Besuch im schlosseigenen Museum eine gute Ergänzung für einen historisches Erlebnis der besonderen Art.

Fotos: Wikipedia, Sebastian Wallroth, CC BY 3.0